Hej hej!
Ich bin gerade auf dem Heimweg von einem schönen Ausflug zu den Eltern von Jerker. (farfar och farmor) Sie wohnen auf der Halbinsel Dukarsund in einem abgelegenen Dörfchen (ca. 35 Einwohner), welches 22km von Hudviksvall entfernt liegt. Von Gävle braucht man etwa 90min (126km) für die Anreise mit dem Auto. Also mit anderen Worten: Genug Zeit, um einen neuen Blogeintrag zu schreiben! ;)
Der Hauptgrund für den Besuch war, dass Jerker und Kristin der Grossmutter bei einem Problem mit ihrem neuen Computer helfen sollten. Dabei erklärte Kristin ihr, wie man das Internet benutzen kann, E-Mails schreiben etc. Was für uns, die mit Computern aufgewachsen sind, selbsterklärend und klar ist, ist für andere eine ganze Wissenschaft. Wie sollte man wissen, dass man nach der Website-Adresseneingabe auf die”return” Taste drücken muss, sodass die Website gesucht und aufgerufen wird…? Gar nicht so einfach, wenn man es so betrachtet! Ich glaube aber, dass Kristin eine super Lehrerin war und dass alle Probleme gelöst werden konnten.
"semla" |
Für mich war der Besuch auch sehr schön gewesen. Als wir zur Mittagszeit ankamen, war der Esstisch fürs ”fika” gedeckt und ich durfte das erste Mal ”semlor” probieren. ”Semlor” sind süsse Hefebrötchen, die aufgeschnitten und mit Marzipan und Schlagrahm gefüllt werden. Man isst sie zwischen Weihnachten und Ostern und natürlich am "fettisdagen".
Fettisdagen (den feta tisdagen, d.h. fetter Dienstag) - der Tag vor Aschermittwoch. An diesem Tag wurde früher noch einmal richtig gut gegessen, bevor die Fastenzeit begann. Heute essen die meisten Schweden "semlor" an diesem Tag.
Farmor und Monica beim Spazierengehen /Foto by Kristin ;) |
Farmor hat die süssen Stückchen selbst gebacken und sie schmeckten wirklich auch sensationell. Vor allem die Brötchen. ;) Wer mich gut kennt, weiss ja, dass Marzipan zu den wenigen Lebensmitteln gehört, welche ich nicht gerne habe. Aber gut war’s auch ohne Marzipan.
Nach einer kurzen Verdauungspause machten Jerker und ich uns ready, um auf eine herrliche Joggingrunde zu gehen. Wir liefen auf kleinen Scooterweglein, durch den Schnee (der hier etwas dichter liegt, wie in Gävle) und auf verschneiten Strassen durch den winterlichen Wald, der kleinen Insel. Der Höhepunkt der Runde war ein Aussichtspunkt, von dem man auf das Meer schauen konnte und ein herrliches Panorama erbot. Ich hatte extra für euch meine Kamera in einem Rucksack mitgetragen. Leider war das Licht nicht so optimal und da ich (noch) kein Fotografierprofi bin, war es ein echt schweres Unterfangen, richtig gute Bilder zu knipsen. Seht selbst, das Resultat:
Zurück in der gemütlichen „Stuga“ angekommen, begann gerade die Fernsehübertragung der Schwedischen Meisterschaften im Ski-Orientierungslauf. Es war ein Lauf über die Mitteldistanz, welcher im Jagdstart-Modus durchgeführt wurde. D.h. die Läufer, die am gestrigen Prolog am schnellsten waren, durften heute mit einem gewissen Vorsprung starten. Sieger wird, wer als erstes das Ziel erreicht. Und da einige Kollegen vom OLGY dort auch dabei waren, um für den Titel zu kämpfen, wurde es für mich natürlich umso interessanter.
Ski-OL am TV!!! =) Heja Frida!!!! |
Erik Malmberg sollte als 10. ins Rennen starten können und Frida Sandberg sicherte sich durch einen guten Sprintlauf gestern, den ersten Startplatz für den heutigen Wettkampf. Das Rennen bestand aus zwei Schlaufen und war beides physisch wie auch technisch sehr anspruchsvoll. Doch Frida verteidigte ihren Platz souverän und konnte den Vorsprung sogar um einige Sekunden ausbauen.
Ganz schön frech verwies sie als eine der Jüngsten (Jg.1994), die meist älteren (D21) Konkurrentinnen auf die Plätze.
Stort Grattis till dig, Frida. Jättebra jobbat! Du förtjänade att vinna. |
Ach ja: Zwischen den Läufen der Herren und der Damen, war „middag“ (=Abendessen) angesagt. Es gab ein feiner Eintopf mit selbstgepflückten Pilzen, Gemüse und Rindsfleisch und als Beilagen Kartoffeln aus dem eigenen Garten und Salat. Ich kann nur sagen: „Det var jättegott!“
Übrigens ist es für Schweden völlig normal, dass man wie heute um 15:00Uhr das Nachtessen zu sich nimmt... Aber keine Angst, ich werde nicht verhungern: Die Schweden sind auch dazu bekannt, oft und gerne „fika“ zu machen. So wird nämlich das Schweizerdeutsche „käfele“ genannt, wo man gerne Kaffee oder Tee trinkt, süsses Gebäck oder andere Leckereien isst und viel geschwatzt wird. Als „fika“ kann aber auch ein Znüni- oder Zvieri benannt werden oder eine kleine Mahlzeit, die spät am Abend eingenommen wird(=kvällsfika).
Nun habe ich wieder einmal sehr viel geschrieben… Ich hoffe aber, dass es für euch spannend ist zu lesen, was ich da „oben“ so treibe. Übrigens würde es mich wirklich sehr freuen, wenn ich auch etwas von euch erfahren würde. Wenn ihr Lust habt, dann schreibt mir doch einfach eine kurze Mail, ein Brief oder eine Nachricht per Facebook. Ihr dürft natürlich gerne auch meine Einträge kommentieren oder eure Meinung durch Ankreuzung des entsprechenden Feldes (interessant, mittelmässig, langweilig/schlecht) am Ende jedes Blogeintrages äussern.
Meine Mail: sandrine.mueller@hotmail.com
//Sandrine